Mittelmarkierungen fehlen ganz bewusst bei schmalen Straßen

In letzter Zeit häufen sich die Nachfragen von Verkehrsteilnehmern, die wissen möchten, warum bei einigen Straßen keine Mittelmarkierungen mehr vorhanden sind.

„Wir setzen jetzt mit Verspätung eine Richtlinie um, die schon seit langem gültig ist“, so Markus Krämer, Leiter des Sachgebietes Tiefbau im Landratsamt. „Diese legt fest, dass Straßen nur dann eine Mittelmarkierung (fachlich korrekt Leitlinien genannt) erhalten sollen, wenn die Gesamtstraßenbreite mindestens 5,50 Meter beträgt. Obwohl diese Richtlinie für Markierungssysteme schon seit Jahrzehnten gilt, wurden in der Vergangenheit fälschlicherweise bei uns, wie auch in anderen Kommunen und Landkreisen, vereinzelt Straßen mit einer Leitlinie versehen, die wesentlich schmäler sind.“

Der Landkreis wird in Zukunft eine Markierung der Leitlinien vornehmen, wenn auf dem überwiegenden Teil des Streckenzuges die befestigte Breite mindestens 5,50 Meter beträgt oder besondere Gefahrenstellen wie z.B. Einmündungen und scharfe Kurven oder im Ort Verkehrsinseln und Abbiegespuren vorliegen. Bei Kreisstraßen, die wechselnde Breiten aufweisen, wird auf die Markierung verzichtet, wenn der überwiegende Teil der Streckenabschnitte nicht die erforderliche Breite aufweist. Lediglich die Randmarkierung wird im Sinne der Verkehrssicherheit als durchgezogene Linie markiert.

Nun gibt es Straßen, die eine Mittelmarkierung aufweisen, obwohl sie nicht die erforderliche Breite aufweisen. „Hier“, so Krämer, „werden wir die Linien nicht entfernen, da dies zu sogenannten Schattenmarkierungen führt, die besonders bei Nässe immer noch erkennbar sind. Erst wenn bei diesen Straßen die Asphaltdecke erneuert wird, werden wir hier die Richtlinie umsetzen.“

Ein Beitrag zur Verkehrssicherheit
Warum wird die Richtlinie jetzt konsequent umgesetzt. Ist dies vielleicht eine versteckte Sparmaßnahme? „Ganz sicher nicht“, unterstreicht Krämer, „sondern es ist ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit.“ Untersuchungen haben gezeigt, dass innerorts auf engen Straßen vorsichtiger gefahren wird, wenn die Mittelmarkierung fehlt. Man kann davon ausgehen, dass dies auch für entsprechende Straßen außerorts gilt. „Durch die Tatsache, dass wir auf schmalen Kreisstraßen keine Fahrspuren markieren, wird dem Verkehrsteilnehmer signalisiert, dass diese Straße eng ist und deshalb besonders vorsichtig gefahren werden muss. Wir hoffen diese Maßnahmen hilft mit, Unfälle auf schmalen Straßen zu vermeiden“, so der Straßenexperte des Landkreises.