UV-Schutz im Freibad: Neue Infotafeln im Landkreis

11.06.2025

Mit Beginn der Badesaison rückt das Thema UV-Schutz verstärkt in den Fokus: In mehreren Freibädern im Landkreis Main-Spessart weisen ab sofort neue UV-Index-Tafeln auf die aktuelle Strahlenbelastung hin. Die Initiative ist Teil des Präventionsprojekts „Sonne mit Verstand“ und entstand in Kooperation des Gesundheitsamts Main-Spessart und der Gesundheitsregionplus Main-Spessart mit dem bundesweiten Projekt „Watch Out“ der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) und der Deutschen Krebshilfe.

„UV-Strahlen sind der größte Risikofaktor für das Entstehen von Hautkrebs. Gerade bei Aktivitäten im Freien wird ihre Intensität häufig unterschätzt“, betont Dr. Franz Kohlhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Mit dem Präventionsprojekt WATCH OUT wollen wir dies ändern und freuen uns über regionale Partner, die uns dabei unterstützen.“

Sonnenschutz sichtbar machen
Die Tafeln informieren über den tagesaktuellen UV-Index – eine Skala von 1 (niedrig) bis 11+ (extrem). Je höher der Wert, desto konsequenter sollte der Sonnenschutz erfolgen. UV-Strahlen sind für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar und werden daher insbesondere an bewölkten Tagen unterschätzt.

Verhaltensempfehlungen je nach UV-Index:

UV-Index Bedeutung Empfohlenes Verhalten
1–2 Niedrig Kein Schutz notwendig. Sie können sich bedenkenlos draußen aufhalten.
3–5 Mittel Schutz nötig: Mittags Schatten aufsuchen, T-Shirt, Hut und Sonnenbrille tragen, Sonnenschutzmittel benutzen.
6–7 Hoch Schutz nötig: Mittags Schatten aufsuchen, T-Shirt, Hut und Sonnenbrille tragen, Sonnenschutzmittel benutzen.
8–10 Sehr hoch Schutz absolut notwendig: Mittags drinnen bleiben, Schatten aufsuchen, T-Shirt, Hut und Sonnenbrille sind ein Muss, Sonnenschutzmittel benutzen.
11+ Extrem hoch Schutz absolut notwendig: Mittags drinnen bleiben, Schatten aufsuchen, T-Shirt, Hut und Sonnenbrille sind ein Muss, Sonnenschutzmittel benutzen.

Warum das wichtig ist
UV-Strahlung schädigt die Haut bereits, bevor Rötungen oder Sonnenbrand sichtbar werden. Wiederholte und intensive Exposition kann zu frühzeitiger Hautalterung oder Hautkrebs führen. Besonders gefährdet sind Kinder, Menschen mit heller Haut sowie alle, die sich regelmäßig im Freien aufhalten.

„Mit den UV-Tafeln bringen wir Gesundheitswissen dorthin, wo es direkt gebraucht wird: an den Beckenrand, auf die Liegewiese, in den Alltag“, sagen Projektverantwortliche Tanja Amersbach (Gesundheitsregionplus Main-Spessart) und Tina Hufeld (Gesundheitsamt Main-Spessart). Ziel sei es, die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung nachhaltig zu stärken.

Einfache Regeln für sicheren Sonnengenuss

  • Schatten bevorzugen – vor allem zwischen 11 und 16 Uhr (Achtung: Auch im Schatten ist Sonnenschutz erforderlich!)
  • Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher verwenden – regelmäßig nachcremen, mindestens alle zwei Stunden und nach dem Baden
  • Auf UVA- und UVB-Schutz bei Sonnencreme achten
  • Körper bedecken – mit T-Shirt, Sonnenhut und Sonnenbrille oder spezieller UV-Schutzkleidung
  • Viel trinken – idealerweise Wasser oder ungesüßten Tee
  • Körperliche Belastung in der Mittagshitze vermeiden

UV-Schutz fängt bei den Jüngsten an
Ergänzend zu den Tafeln werden im Landkreis Projekteinheiten an Grundschulen angeboten. Kinder lernen dabei spielerisch, wie wichtig Eincremen, Verhalten bei Hitze und Schutz vor UV-Strahlung sind.

Weitere Informationen und aktuelle UV-Werte

Infokasten: Wussten Sie schon?

  • Die Haut von Kindern ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Wer als Kind oder Jugendlicher häufig Sonnenbrände hatte, hat ein deutlich erhöhtes Risiko, im Erwachsenenalter an Hautkrebs – insbesondere schwarzem Hautkrebs (Melanom) – zu erkranken.
  • Wasser reflektiert UV-Strahlen – im Freibad ist der Schutz besonders wichtig.
  • In den Bergen nimmt die UV-Strahlung mit der Höhe zu: Pro 1.000 Meter steigt sie um etwa 10–15 % – auch bei kühler Luft oder Wind!

-> Sonnenschutz ist keine Einschränkung – sondern ein Gewinn an Lebensqualität

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Foto: Tanja Amersbach / LRA MSP