„Radcheck“ an Schulen in Karlstadt - Nur wenige Beanstandungen
28.05.2025
Foto 1 (Andrea Stiel): (von links) Schulleiter Thorsten Stöhr und die Verkehrserzieher Stefan Kaiser und Winfried Gehrig freuen sich über den gelungenen „Radcheck“ an der Realschule in Karlstadt. Radverkehrsbeauftragte Tanja Herbst vom Landratsamt Main-Spessart (rechts) hatte die Aktion, bei der die Fahrräder der Schülerinnen und Schüler begutachtet wurden, im Rahmen von „STADTRADELN“ organisiert.
„Das war eine gelungene Sache,“ so das Resümee von Polizeihauptkommissar und Verkehrserzieher Stefan Kaiser von der Jugendverkehrsschule Karlstadt zum „Radcheck“ am vergangenen Donnerstag. Schon vor Schulbeginn waren er und Winfried Gehrig von der Kreisverkehrswacht an der Realschule in Karlstadt, um einen prüfenden Blick auf die Verkehrstauglichkeit der Fahrräder der ankommenden Schülerinnen und Schüler zu werfen. Zeitgleich waren Polizeihauptmeister Julian Bentele von der Polizeidienststelle in Karlstadt mit einer Kollegin ein paar Straßen weiter am Johann-Schöner-Gymnasium (JSG), um auch dort die Fahrräder in Augenschein zu nehmen. Initiiert wurde der „Radcheck“ von der Radbeauftragten des Landkreises Main-Spessart, Tanja Herbst, im Rahmen der Aktion „STADTRADELN“. Da die Verkehrserzieher nicht an allen Schulen im Landkreis vor Ort sein konnten, wurden die teilnehmenden Schulen, die sich für den „Radcheck“ beworben hatten, per Los ermittelt.
„Wir wollen Euch nichts Böses. Es geht um Eure Sicherheit,“ erklärte Kaiser den jungen Radfahrerinnen und Radfahrern, mit denen er gemeinsam überlegte, was zu einem verkehrstüchtigen Fahrrad gehört: Licht, Klingel, Reflektoren und natürlich funktionierende Bremsen. Auch auf die Wichtigkeit einen Helm zu tragen, wiesen die Verkehrserzieher hin. Denn einige Schüler waren ohne Helm zur Schule gekommen. Besonders auffallend war dies bei der Überprüfung am Gymnasium. Dort kam rund die Hälfte der Radler ohne einen Helm, darunter auch sehr viele Lehrkräfte, worüber Julian Bentele nicht erfreut war. Es gibt in Deutschland zwar keine Helmpflicht auf dem Fahrrad, aber gerade die Lehrerinnen und Lehrer hätten eine Vorbildfunktion. Und Stefan Kaiser wusste von einem Verkehrsunfall zu berichten, bei dem erst vor Kurzem ein Radfahrer nur dank seines Helms von ernstlichen Kopfverletzungen verschont geblieben war. Was viele nicht wissen: Auch ein Helm hat eine Haltbarkeitsdauer. In der Regel ist diese im Helm vermerkt und kann bis zu 15 Jahre betragen. Länger sollte er dann auch nicht benutzt werden, da das Material ermüden kann und der Helm keinen ausreichenden Schutz mehr bietet.
In den meisten Fällen war der Zustand der Räder gut und nur Kleinigkeiten mussten beanstandet werden, wie etwa fehlende Speichenreflektoren. Die hatte Tanja Herbst mit dabei und übergab diese als Geschenk und Dankeschön an die Schülerinnen und Schüler. „Mängelberichte mussten wir erfreulicher Weise nur wenige ausstellen,“ so Winfried Gehrig. Bis auf ein Fahrrad waren auch am Gymnasium die Verkehrsmittel im Wesentlichen in Ordnung.
STADTRADELN läuft noch bis 7. Juni
„Wir wollen mit dieser Aktion auch das Bewusstsein für das Fahrrad als nachhaltiges Verkehrsmittel stärken, ebenso wie mit der Teilnahme des Landkreises beim „STADTRADELN“,“ erläuterte Tanja Herbst. Bei diesem Wettbewerb haben die Main-Spessarter noch bis 7. Juni Gelegenheit, möglichst viele Kilometer auf dem Fahrrad zu sammeln. Die Karlstadter Realschüler sind da hoch motiviert mit dabei, wie Schulleiter Thorsten Stöhr und die betreuenden Lehrkräfte Rudolf Hagengruber und Kristina Hilberth bestätigen. Im vergangenen Jahr belegte die Johann-Rudolph-Glauber-Realschule in der Kategorie der Schulteams den ersten Platz. Ein Jahr zuvor den zweiten Platz. „Jede Klasse möchte die Beste sein,“ so Hagengruber. Denn diese wird zur Belohnung in den Biergarten eingeladen.
Auch am Gymnasium ist der Zuspruch zum „STADTRADELN“ groß. Dort wird die Aktion von Lehrer Simon Knaup betreut. 2023 belegte das JSG mit 158 Radelnden und 24.453 km den dritten Platz unter den Schulen im Landkreis. In diesem Jahr gehen für das Gymnasium rund 200 Aktive an den Start. Um zum Mitmachen zu motivieren, hatte sich die Schule eine besondere Aktion einfallen lassen: Zum Auftakt holten Lehrkräfte vor Schulbeginn Schülerinnen und Schüler entlang der Strecke von Arnstein bzw. Zellingen ab, um gemeinsam den Schulweg mit dem Rad zurückzulegen. Bei manchen hat sich die Idee verfangen: Sie kamen zum „Radcheck“ trotz schlechten Wetters zum Teil sogar aus dem Bachgrund nach Karlstadt gefahren und ließen - klitschnass - ihre Fahrräder überprüfen.
Foto 2 (Tanja Herbst): Verkehrserzieher Stefan Kaiser bespricht mit einem Schüler der Realschule Karlstadt, was zu einem verkehrstüchtigen Fahrrad gehört. Beim „Radcheck“ an der Realschule und dem Gymnasium in Karlstadt wurden nur Kleinigkeiten beanstandet